Althengstett - Am Wochenende war es wieder soweit. 20 Aussteller boten in der Festhalle ihre handgearbeiteten Produkte an. "Niveauvolle künstlerische Vielfalt" sei das Motto des diesjährigen weihnachtlichen Kunstmarktes, erklärte die Organisatorin Renate Frey. Es seien auch in diesem Jahr viele neue Stände dabei. Die Erneuerung der Veranstaltung liege ihr immer am Herzen. Schließlich finde sie schon zum 26. Mal statt.
Im Trend: vegane Seifen
Ihre Stand-Premiere feierte Daniela Leciejeweska. Die Rottweilerin siedet seit drei Jahren ihre eigenen Seifen. Auf ihrem Tisch liegen Haarseifen, Handseifen und Körperseifen mit vielfältigen Gerüchen. Die medizinische Fachangestellte will sich mit ihrem Hobby kreativ ausleben und hat mittlerweile einen eigenen Online-Shop. Die Zusammensetzung ihrer Seifen wird im Labor überprüft.
"Ich verwende nur pflanzliche Fette", erklärte Leciejeweska. Deshalb seien alle ihre Seifen vegan. Und sie arbeite nur mit natürlichen Farb- und Duftstoffen. Gefärbt würden die Seifen beispielsweise mit Tonerde. Seifen lägen aktuell im Trend. Sie seien besser für die Umwelt und verursachten weniger Verpackungsmüll. Gerade die Haarseife oder das feste Shampoo sei bei jungen Leuten sehr nachgefragt.
Marmeladen mit ungewöhnlichen Aromen
Schon etwas länger hat Andrea Kolb-Biester aus Neuhengstett ihren Stand auf dem Kunstmarkt. Bei ihr gibt es Sirup, Marmelade oder Chutney. Natürlich alles selbst gemacht. Und alles mit eher ungewöhnlichen Aromen. Da gibt es Kornellkirsch- oder Rosenmarmelade, ein Rote-Zwiebel-Chutney oder einen Löwenzahnsirup.
"Mir geht es vor allem darum, Wildfrüchte, alte Sorten und regionale Kräuter zu verwenden", erklärte Kolb-Biester ihren Ansatz. Sie versuche wenig Zucker zu verwenden und verzichte auf Konservierungsstoffe. Seit sieben Jahren komme sie auf den Kunstmarkt, sei aber auch auf anderen Märkten in der Region unterwegs. Ihre Kunden reisten ihr sogar hinterher. Gerade in der kalten Jahreszeit sei der Thymiansirup sehr beliebt, weil er bei Erkältungen helfe.
Bis zu 60 Stunden wird an einer Krippe gearbeitet
Weihnachtlicher ging es am Stand von Ulrike und Andreas Erlenmeyer aus Unterhaugstett zu. Gemeinsam bauen sie Krippen. "Ich kümmere mich um den Garten, er um’s Haus", erklärte Ulrike Erlenmeyer die Arbeitsteilung beim Krippenbau. Das Szenario einer Krippe ist weithin bekannt. Trotzdem schaffen es die beiden, kreativ damit umzugehen. 14 Krippen hatten sie im Gepäck.
Die Inspirationen für die Gebäude kämen von ihren Reisen. Die Materialien stammen aber aus der Heimat, wie Erlenmeyer erläuterte, gesammelt in den Wäldern. Bis zu 60 Stunden arbeiteten sie an einer Krippe. Zu dem Hobby seien sie vor Jahren gekommen, als sie eigentlich selbst eine Krippe kaufen wollten. Ihnen gefiel aber keine. Deshalb entschieden sie sich, selbst tätig zu werden. Und dann kam der Verkauf dazu. "Ich würde am liebsten jede behalten", meinte Andreas Erlenmeyer halbernst. Aber zuhause gehe auch irgendwann der Platz aus.